Heute trudelten mehrere Mails in meinem uralten und nicht aktiv genutzten GMail-Postfach ein. Mir wurde zum Abschluss zweier Verträge für Strom und Gas gratuliert, mit der Bitte, meine Anmeldung auf einem Kundenportal zu vervollständigen.

Ach, der übliche SPAM, dachte ich mir. Aber wieso auf dieser Adresse, die seit Jahren keine solchen Mails mehr gesehen hat? Und wieso werde ich mit Frau Zeit Verschreib angesprochen?

Neugierig wie ich bin, reiste ich per VPN nach Down Under und öffnete in einem sicheren Browserfenster den Link. Das dortige Formular verlangte zur ersten Anmeldung nach einem neuen Passwort. Nichts einfacher als das.

Und schon konnte ich in den dann zugänglichen Kundendaten sehen, dass Vor- und Nachname tatsächlich die meinigen waren, die Mailadresse logischerweise ebenfalls, sich aber die Lieferanschrift weit weit weg befand und die Bankverbindung - zum Glück - nicht mit meiner überstimmte.

Da ich gerade nichts besseres zu tun hatte, rief ich die dort hinterlegte Mobilnummer an und hatte tatsächlich einen Namensvetter an der Strippe, dem ich recht schnell glaubhaft machen konnte, dass dies kein Scherz war. Kurz den Sachverhalt erklärt und erfahren, dass er a) gar keine Mailadresse habe und b) keinen Wechsel zu einem anderen Anbieter angestoßen hatte. Es wäre aber “wer von <großerEnergieversorger>” dagewesen. Vermutlich der übliche Versuch, an der Haustür einen schnellen Abschluss zu ergattern, wie eine Recherche in den Suchmaschinen ergab.

Nach kurzem unverbindlichem Smalltalk wünschten wir uns gegenseitig einen schönen Feiertag und beendeten das Gespräch. Ich hoffe jetzt nur, dass der Gute nicht nächste Woche noch eine böse Überraschung erlebt. Aber er hat ja für den Notfall meine Nummer.