Es gibt sie noch...
…die Nächstenliebe.
Oder auch einfach die Menschlichkeit.
Es ergab sich an einem Samstag im August, dass ich eine Ladung Altpapier und Kartons entsorgen wollte. Auto vollgepackt und Glück gehabt, der erste angefahrene Container war tatsächlich noch nicht überfüllt.
Es kam, wie es kommen musste. Beim Zerkleinern eines großen Kartons griff ich mit Gusto an die falsche Stelle und wurde durch einen ordentlichen Papercut daran erinnert, dass Handschuhe für diese Arbeit vielleicht etwas overdressed, aber dennoch hilfreich gewesen wären.
Kurz und heftig geflucht, das erste Blut aus der Wunde gesaugt und die Aufgabe beendet. Da ich direkt zum Supermarkt weiterfahren wollte, ohne überall meinen Lebenssaft zu verteilen, suchte ich zu Fuß die sehr nahegelegene Apotheke auf.
Nach einer kurzen Schilderung meines Missgeschicks beglückte mich der dortige Mitarbeiter nicht mit einem, nicht mit zwei, sondern sogar mit drei kleinen Heftchen mit jeweils vier Pflastern. Das nenne ich doch mal Kundenservice, und das, obwohl ich dort vielleicht einmal im Quartal aufschlage.
Er hätte mir auch die wundervollen Produkte der Verbandmittelindustrie ans Herz legen können, die dort feilgeboten wurden.
Auf jeden Fall war der Finger versorgt, der Einkauf gesichert und mein Glauben an das Gute im Menschen wieder bestärkt.